Von der Versicherung auf den Rasen: So ist es Schiedsrichterin zu sein

Barbara, du bist seit 2008 Schiedsrichterin, wie kams dazu?

Das liegt bei uns in der Familie. Mein Papa WAR Schiedsrichter, mein Bruder IST Schiedsrichter. Ich hab‘ dann mit 13 gesagt „naja, wenn die das können, kann ich auch Schiedsrichterin werden“ und hab‘ kurz darauf den Schiedsrichterkurs gemacht. Das war eigentlich eine sehr spontane Aktion. Der Papa hat mich im Urlaub für die Prüfung vorbereitet. Ein halbes Jahr nach der Prüfung, mit 14, hab‘ ich dann zum ersten Mal anpfeifen dürfen. In Oberösterreich ist es so, dass man mit 13 zwar die Ausbildung beginnen kann, richtig starten und Schiedsrichterin sein, darf man dann aber erst mit 14.

Und man kann sich in diesem Alter schon durchsetzen am Platz?

Die ersten Spiele waren wirklich nicht so leicht, aber der Papa hat mich viel unterstützt. Ich hab‘ am Anfang oft mit ihm auf dem Platz gestanden und war Linienschiedsrichterin. Man fängt klein an. Ich hab‘ in der U14 meine ersten Spiele gehabt. Und letztlich müssen die Spieler akzeptieren: Was der Schiedsrichter sagt, ist in diesem Moment so.

Bei welchen Spielen pfeifst du?

Ich pfeife bei den Frauen und Männern. Österreichweit aber nur bei Frauen-Matches. Da bin ich hauptsächlich in Wien und Niederösterreich unterwegs. In Salzburg bin ich auch viel. Also bei den Damen pfeif‘ ich als Schiedsrichterin nur Bundesliga, bei den Herren bin ich in der Bezirksliga am Platz. Bin aber auch schon in der der Regionalliga als Assistentin mitgefahren.

Wie oft kommst du zum Einsatz? Wer bestimmt das?

Momentan pfeif‘ ich zwei Mal die Woche. Man kann sich das aussuchen. Es gibt ein Verfügungsblatt, wo du eintragen kannst, wann du verfügbar bist. Bei mir ist das grundsätzlich am Dienstag und am Wochenende. Ich bin aber flexibel und kann mich auch abmelden, wenn mir was dazwischenkommt. Das reicht mir auch.

Was war eines deiner schönsten Erlebnisse am Platz? Oder an welches Spiel kannst du dich noch erinnern, weil es besonders war?

Als mein Papa sein letztes Spiel hatte. Das war vor gut zehn Jahren. Da waren mein Bruder und ich bei ihm auf der Linie. Das war für uns alle sehr schön, mein persönliches Highlight eigentlich. Und das Match war damals sogar noch ziemlich spannend, weil viele rote Karten im Spiel waren (lacht). Da ist im Nachhinein noch lange darüber geredet worden. Und was mir auch noch einfällt: Mit 15 war ich bei einem Kollegen auf der Linie und wir hatten einen Flitzer am Feld. Das war bei einem Spiel in St. Georgen an der Gusen. Das hatte ich einmal und seither nie wieder. (lacht).

Wie lange kann man Schiedsrichter sein? Gibt’s da ein zeitliches Limit?

Grundsätzlich ist bei uns 70 Jahre das Limit – sowohl für Männer als auch für Frauen. Wir haben ein Mal im Jahr einen Limitlauf und solange man den besteht, kann man in der aktuellen Liga bzw. auch in höheren Ligen pfeifen. Schafft man den Test körperlich nicht mehr, darf man bei uns bis zur zweiten Klasse, das ist die unterste Liga in OÖ pfeifen. Mit 60 pfeift man keine Kampfmannschaft mehr, sondern nur mehr den Nachwuchs. Aber da hören die meisten dann ohnehin auf.

Gibt es viele weibliche Schiedsrichter in Oberösterreich?

In OÖ gibt es zirka zehn aktive. Ich sage jetzt zirka, weil nicht alle aktiv sind und pfeifen. Aktuell sind wir bei sieben Frauen. Das ist sehr wenig, bei 350 aktiven Schiedsrichtern in OÖ.

Woran denkst du liegt das?

Schwierig zu sagen. In erster Linie wahrscheinlich daran, dass es doch noch eine Männerdomäne ist, auch wenn der Frauenfußball immer mehr kommt. Trotzdem ist der Sport noch sehr männerlastig. Und vermutlich gibt es so wenige Schiedsrichterinnen, weil viele Frauen gar nicht wissen, dass man Schiedsrichterin sein kann. Ich muss auch dazu sagen, dass es am Spielfeld rauer zugeht und häufig Beschimpfungen fallen. Das muss man abkönnen. Als Frau hab‘ ich den Eindruck, wird man schneller in eine Schublade gesteckt. Ich hab‘ immer nur gelacht, wenn ein Spieler zu mir gesagt hat: „Du gehörst in die Küche. Oder „Geh tanzen“. Da muss man drüberstehen.

Was ist die größte Herausforderung als Schiedsrichterin?

Du musst in Sekunden entscheiden und zu deinen Aussagen stehen. Alleine der Blickwinkel der anderen Schiedsrichter kann Entscheidungen zum Beispiel beim 11-Meter widerlegen. Da deinen Fehler einzugestehen, ist gar nicht so einfach. Man steht eigentlich dauernd unter Stress: Man läuft, man denkt und soll entscheiden und gelassen reagieren, wenn andere deine Entscheidung nicht verstehen – obwohl du ihm deine Entscheidung erklärst und argumentierst. Aber das trägt auch viel zur Persönlichkeitsbildung bei. Man lernt in schwierigen Situationen ruhig zu bleiben und sich nicht provozieren zu lassen.

Egal, ob Spieler oder Fans. Als Schiedsrichter steht man sicher immer irgendwo in der Kritik und stellt deine Entscheidung infrage, oder? Man hört sehr oft „Der Schiri war schuld, dass das Spiel nicht gewonnen wurde“

Genau, genau. Das ist so. Was ich schon Spiele entschieden habe, von denen ich gar nichts weiß. (lacht).

Barbara Wenigwieser ist 28 Jahre alt und wohnt in Perg. Die Mühlviertlerin arbeitet seit 2021 bei der Oberösterreichischen Versicherung im Kfz-Service. Vor ihrer Tätigkeit im Service hat Wenigwieser das Event-Team der Oberösterreichischen unterstützt und war als Mitarbeiterin im Kindergarten beschäftigt.

Muss man als Schiedsrichterin viel Zeit in Fortbildung investieren? Ändert sich an den Regeln häufig etwas?

Mit Juli beginnt die neue Saison und dann gibt es die Regeländerungen. Die ändern sich einmal im Jahr. Da haben wir verpflichtende Schulungen, wobei wir schon auch einmal im Monat Schulung haben. Ein Mal in der Woche ist dann zusätzlich auch Training. Ich war nie Fußballspielerin, aber es ist schon ein bisschen mit einem klassischen Fußballtraining zu vergleichen. Man wärmt sich auf, macht Koordinations-, Kräftigungs- und Sprungübungen und am Schluss ist dann meist noch ein kleines Kickerl mit dabei – da weiß man dann immer, warum man selbst nicht spielt (lacht). Im Winter gehen wir auch als Gruppe laufen.

Fotocredit: Gerhard Breitschopf

Beim Laufen muss ein Schiedsrichter dann doch konditionell fast schon besser aufgestellt sein als ein Spieler, oder?

Rein theoretisch ja. Offiziell rennt der Schiedsrichter am meisten. Ein Verteidiger bleibt halt dann mal auf der Mittelauflage stehen oder ein Stürmer geht gar nicht so weit zurück und wir sollten eigentlich immer auf Ball-Höhe sein. Das heißt, da muss man schon viele Meter machen.

Was muss man mitbringen, um Schiedsrichterin werden zu können?

Man muss wirklich gern zum Spiel hinfahren, egal bei welchem Wetter oder bei welchen Mannschaften. Man muss gerne sagen: „Heute bin ich der Chef am Platz!“. Man muss entscheidungsfreudig sein. Natürlich ist die Fitness wichtig, man muss gerne laufen. Und diskussionsfreudig sein. Nach jedem Spiel, egal, ob du‘ s gut gemacht hast oder nicht, wird viel diskutiert. Über Abseits, ein Foul, einen 11-Meter, egal was im Spiel war.

Aber es gibt keine Tests, die man da vorher bestehen muss?

Du hast schon einen Grundlauftest, bei dem du in 12 Minuten eine gewisse Kilometeranzahl durchlaufen musst. Also eine sportliche Abfrage gibt es da schon…aber sonst…ja, ein ärztliches Attest braucht man noch.

Jetzt hast du bereits erzählt, dass ihr Trainings habt. Machst du darüber hinaus auch noch etwas für deine Fitness und Ausdauer?

Im Winter freut mich das Laufen alleine meistens nicht, aber ich setz‘ mich einmal in der Woche auf den Hometrainer. Die Kondition beim Laufen ist eigentlich das wichtigste.

Gibt es für dich ein Spiel, das du unbedingt pfeifen willst?

Nein gar nicht. Egal ob bei den Damen oder den Herren, Spiele mit vielen Zuschauern – also Derbys – sind für mich eigentlich immer die Schönsten. Da tut sich immer viel und die Stimmung macht schon viel aus.

Gibt es bei dir Matches, wo man als Schiedsrichter im Vorfeld schon weiß, die werden schwierig und da will man eigentlich gar nicht so gern pfeifen?

Es gibt schon Schiedsrichter, die sich da vorher viele Gedanken machen. Die auch genau wissen, wer wo in der Tabelle steht. Ich lass‘ das alles eher auf mich zukommen und versuche möglichst unvoreingenommen ins Spiel zu gehen. Auch wenn im Vorfeld über die Leistung geredet wird – ich sag dann immer, wir werden dann eh sehen, wie gut sie drauf sind. Natürlich gibt es Mannschaften, mit denen man in der Vergangenheit nicht so gut ausgekommen ist und man spürt, dass man nicht so willkommen ist, aber das ist zum Glück eher selten.

Geht sich neben deiner Schiedsrichter-Tätigkeit eigentlich noch ein anderes Hobby aus?

Ja, ich geh‘ recht gern Wandern. Das ist ein schöner Ausgleich, wenn du einmal keine Leute rund um dich hast. Sag‘ ich ganz ehrlich. Und ich hab‘ das Reisen wieder für mich entdeckt.

Gibt es eine Mannschaft, von der du Fan bist?

Ganz ehrlich: nein. Das glaubt man jetzt wahrscheinlich gar nicht, aber ich schau‘ auch ganz selten Fußball im Fernsehen. Ich treff‘ mich lieber mit Kollegen und schau selbst ein Spiel an. Wir gehen dann aber gar nicht so sehr wegen den Mannschaften zum Spiel, sondern weil uns interessiert, wie ein spezieller Schiedsrichter pfeift. Da kann man viel lernen.

Also pfeift jeder Schiedsrichter anders?

Tatsächlich, ja. Man kennt da schon Unterschiede. Jeder geht mit den Menschen anders um. Das kennt man schon alleine am Pfeifen. Da gibt es Unterschiede bei der Pfeifensprache. Wenn das jemand gut kann, muss man nicht mal am Platz stehen, um zu wissen, welche Karte jetzt gleich kommt. Jeder Schiedsrichter hat einfach seine eigene Linie. Die einen lassen ein bisschen härter spielen und pfeifen nicht jede kleine Berührung, die anderen unterbrechen eher wegen Kleinigkeiten.

Kann ein Schiedsrichter also ein Spiel entscheiden?

Jein. Wenn eine Mannschaft im Laufe des Spiels vom Schiedsrichter nicht mehr ganz so viel Spielraum bekommt, was Verstöße angeht, muss sich die Mannschaft schon vorher einiges geleistet haben. Im Endeffekt entscheidet immer noch die Leistung der Spieler.

Titelbild Fotocredit: FOTO LUI

Versicherungswissen: Bereicherungsverbot

Ein Versicherungsvertrag ist kein Sparbuch. Er dient in der Regel ausschließlich dazu, Ersatz für erlittene Schäden zu erhalten. Aus der Entschädigungsleistung darf der Versicherungsnehmer jedoch keinen „Gewinn“ realisieren. Warum es dieses Bereicherungsverbot gibt, was eine Neuwertversicherung ist und warum es wichtig ist, die Versicherungssumme richtig zu wählen – damit beschäftigt sich dieser Beitrag.

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Haftpflicht und Helmpflicht auf der Skipiste

Nur mehr wenige Tage – Die Semesterferien stehen vor der Tür. Nachdem der Schnee erst etwas auf sich warten hat lassen, können nun die Skipisten gestürmt werden. Trotz Skispaß gilt es aber auch wichtige Dinge auf den Pisten zu beachten. Denn mancherorts gilt eine strenge Helm- und Haftpflicht für Skisportler. Was wo vorgeschrieben ist, erfährst du hier.

Helmpflicht auf den heimischen Pisten: Wo sie gilt

Beim Skifahren ist neben dem Radfahren die Gefahr sich eine Kopfverletzung zuzuziehen am größten. Daher ist es generell sinnvoll einen Helm zu tragen. In manchen Bundesländern ist das sogar Pflicht: In Salzburg, Oberösterreich, Steiermark, Niederösterreich, Kärnten, Burgenland und Wien gilt aktuell die Helmpflicht für Minderjährige bis zum vollendeten 15. Lebensjahr beim Befahren von Skipisten im Rahmen der Wintersportausübung. Das schließt auch den Kopfschutz bei Fahren mit anderen Wintersportgeräten ein, wie zum Beispiel das Befahren einer präparierten Piste mit einer Rodel. Tirol und Vorarlberg haben als einzige Bundesländer derzeit keine Helmpflicht, empfehlen aber sehr wohl das Tragen eines Skihelms.

Helmpflicht und Haftpflichtversicherung in Italien inkl. Südtirol

Besonders streng sind die Vorgaben in Italien inkl. des bei uns sehr beliebten Urlaubsziels Südtirol. Um auf den dortigen Pisten fahren zu dürfen muss man sich nicht nur an die Helmpflicht halten, seit 1. Jänner 2022 muss man auch eine Haftpflichtversicherung vorweisen können. Sie soll gewährleisten, dass mögliche Schäden oder Verletzungen an Dritten gedeckt sind. Üblicherweise ist so eine Privathaftpflichtversicherung im Rahmen einer Haushaltsversicherung enthalten, mitunter aber auch bei einer Mitgliedschaft in Alpenvereinen oder im Leistungsumfang von Kreditkarten. Wenn du eine Privathaftpflichtversicherung bei der Oberösterreichischen Versicherung hast, kannst du dir bei deinem Betreuer gerne eine Bestätigung für das Skifahren in Italien ausstellen lassen. Wer ohne Versicherungsschutz unterwegs ist, riskiert eine hohe Strafe. Bis zu 150 Euro können hier fällig werden. Wer dazu auch noch alkoholisiert (also mit mehr als 0,5 Promille) unterwegs ist, muss laut ÖAMTC mit einer Strafe zwischen 250 und 1.000 Euro rechnen. Und Achtung bei der Hüttengaudi: Ab 0,8 Promille gilt alkoholisiertes Skifahren als Straftat.

Sturz ohne Helm: Wirkt sich das auf den Versicherungsschutz aus?

Das Nichttragen eines Helmes trotz Helmpflicht hat – zumindest bei der Oberösterreichischen Versicherung – weder bei der Haftpflichtversicherung noch bei der privaten Unfallversicherung eine Auswirkung. Trotzdem raten wir für mehr Sicherheit auf der Skipiste einen Skihelm zu tragen.

Das ist auf heimischen Pisten wichtig

Wer als Österreicher auf den heimischen Pisten verunfallt, für den kommt die gesetzliche Krankenversicherung auf. Zumindest für die medizinische Versorgung (davon ausgenommen sind Folgebehandlungen). Rettungskosten wie Suche, Bergung oder Transport ins Krankenhaus müssen selbst bezahlt werden. – Es sei denn, es wurde eine entsprechende private Unfallversicherung abgeschlossen. Siehe hier. Denn nur die, kommt auch für Freizeit-Unfälle auf. Eine Privathaftpflichtversicherung schützt dich vor Schadenersatzforderungen Dritter, wenn du beim Skifahren mit jemandem kollidierst und dieser sich verletzt.

Tipp: Skisportlern werden auch gerne Skiversicherungen mit kurzer Laufzeit angeboten. Diese sollen bei Bruch, Beschädigung oder Diebstahl der Ski und Snowboards einspringen.

Bist du dir nicht sicher, was deine Privathaftpflicht abdeckt? Am besten vorab in den Versicherungsbedingungen nachlesen oder frag deine/n Berater*in. Auch wir helfen dir gerne weiter. Unsere Expert*innen vom Kundenmanagement stehen für deine Fragen (Mo bis Do von 07.30-16.30 Uhr, Fr von 07.30-13 Uhr) unter km@ooev.at oder der Telefonnummer +43 5 7891-71710 zur Verfügung.

Quelle Titelbild: gorillaimages/Shutterstock.com

 

Herzig! Versicherungsberaterin Martina und ihre Dackelwelpen

Am 3. Jänner 2023 kamen die aller ersten Dackelwelpen von Martina Hoffmann und ihrem Mann Manfred zur Welt. Welche Herausforderungen eine Dackelzucht mit sich bringen, wie die Geburt verlief und wie es mit den Welpen jetzt weitergeht, erzählt Martina Hoffmann im Interview mit der Oberösterreichischen.

Martina, du bist ja nicht nur auf den Tag genau seit einem Jahr Teilzeit im Kundenservice im KSC Andorf beschäftigt, sondern betreibst nebenbei auch eine Dackelzucht. Woher kommt die Leidenschaft für den Dackel bzw. wie kam es dazu, selbst züchten zu wollen?

Wir sind beide Jäger, mein Mann hat ein Revier im Nachbarort und betreut es mit meinem Cousin. Im Winter 2020 kam er irgendwann nach Hause und meinte, er möchte einen Jagdhund. Denn mit unserem Arco, einem Bayrischen Gebirgsschweisshund, können wir nicht jagen gehen, da er Schussscheu ist. Naja, und ich hab‘ ihm gesagt, er kann sich das aus dem Kopf schlagen – ein zweiter Hund kommt für mich nicht in Frage und schon gar kein großer Hund. Er wollte nämlich zuerst einen kleinen Münsterländer. Und dann ließ er nicht locker und meinte, ein Dackel würde ihm auch gefallen. Kurze Zeit später saßen wir auch schon bei den Züchtern Maria und Klaus im Esszimmer und haben über ihre Rauhhaardackel gesprochen. Damit war die Hündin beschlossene Sache und im Oktober 2020 ist Jala bei uns eingezogen. Woher die Idee mit dem Züchten kommt, kann ich gar nicht so genau sagen. Die Idee war plötzlich da und wurde realisiert. Die Zucht zu beantragen, alle Untersuchungen zu machen und nicht zu vergessen die ganzen Prüfungen, die wir mit Jala absolviert haben – das alles nimmt viel Zeit in Anspruch.

Apropos viel Arbeit. Wer unterstützt dich bei der Versorgung und Pflege?

Mein Mann und ich sind ein gutes Team. Wir haben uns mit dem Urlaub nehmen in der ersten Zeit abgewechselt. So konnten wir uns ganz gut um die Kleinen kümmern und in das Ganze langsam reinwachsen. Ich habe im Vorfeld mit anderen Züchtern über deren Erfahrungswerte gesprochen und ein paar Bücher dazu gelesen. Aber auch unsere Züchterin Maria hat uns sehr gut unterstützt und steht uns immer mit Rat und Tat zur Seite. Herausfordernd war vor allem die Geburt. Die dauerte ziemlich lange. Am 2. Jänner in der Früh hatte Jala schon Wehen und ging nicht mehr aus der Hundebox raus. Die Geburt hat sich bis über die Nacht gezogen. Am nächsten Tag waren unsere acht Dackelwelpen – drei Rüden und fünf Hündinnen – dann da.

Wie verlief die Geburt? Gab es Komplikationen?

Zum Glück nicht. Es war eine Bilderbuch-Geburt. Der erste Welpe war um kurz nach zwölf Uhr mittags da, die letzte Hündin dann um kurz nach 16 Uhr. Es war ein ganz besonderes Erlebnis. Übrigens, unser jüngster Sohn Marlon war mit dabei, er war unsere Schriftführer. Paar Tage später wurden wir von meinen Arbeitskolleg*innen überrascht. Die haben einen Storch und ein Transparent bei uns im Garten aufgestellt. Wir haben uns riesig gefreut!

©privat

 

 

Ganz eng kuscheln sie sich zusammen, die acht Dackelwelpen der „Von den Hoffmanns“ ©bambipixx“; Eva Baminger

 Wie geht’s Mama und Kindern jetzt?

Unsere Hündin war natürlich nach der Geburt sehr erschöpft, aber ihr geht es gut. Jala hat das richtig toll gemacht. Auch die Kleinen sind wohlauf. Sind voll dabei, nehmen brav zu. Fast jeder der Dackelwelpen hatte ab dem 10. Tag die Augen offen und seit ein paar Tagen bekommen sie nun auch schon feste Mahlzeit. Jetzt wackeln sie munter durch die Wurfkiste und fangen miteinander zu spielen an. Es ist richtig toll, ihnen beim Wachsen zu zusehen.

Der Wurf stammt von der Mutter Jala von Rauhnasen und dem Vater Moritz vom Tegernsee. Wie darf man sich das Beschnuppern vorstellen?

Jala kommt aus Neukirchen bei Altmünster aus der Zuchtstätte „von den Rauhnasen“ – von Maria und Klaus Wolfsgruber. Moritz aus der Zuchtstätte „vom Tegernsee“. Moritz wohnt aber bei Gerhard und Andrea Jäger zwischen Aschaffenburg und Frankfurt am Main. Unsere Zuchtstätte heißt „von den Hoffmanns“ und so heißen auch unsere Dackelwelpen. Den Zuchtstättennamen darf man sich selbst aussuchen. Man muss ihn beim ÖKV (Österreichischer Kynologenverband) beantragen und dort wird geprüft, ob es diesen Namen schon gibt. Nach einigen Wochen erhält man eine Zuchtstättenkarte und unter diesem Namen darf man dann züchten. Unsere Jala ist jetzt 2,5 Jahre. Vater Moritz ist 2016 geboren und somit schon ein erfahrener Deckrüde. Die Reise zum ersten Deckakt Anfang November 2022 war ja besonders aufregend. Denn bereits bei der Autobahnauffahrt im deutschen Pocking, hat unser Auto gestreikt – Bis wir dann ein anderes Auto organisiert hatten, verging einiges an Zeit. So kamen wir erst spät am Abend in Frankfurt an und haben die Hunde erstmal beschnuppern lassen. Kurze Zeit später folgte schließlich der erste und am nächsten Tag der zweite Deckakt. Nach 22 Tagen kann festgestellt werden, ob es geklappt hat.

Infos über die Dackelzucht der Familie Hoffmann gibt’s auf www.von-den-hoffmanns.at. Martina Hoffmann (42) und ihr Mann Manfred sowie die beiden Söhne Noah und Marlon wohnen im Innviertel. Martina Hoffmann arbeitet im Kundenservice in der Zulassungsstelle der Oberösterreichischen in Andorf.

Habt ihr allen Dackelwelpen schon einen Namen gegeben oder habt ihr euch bewusst dagegen entschieden? Wie geht’s euch damit, die Kleinen wieder herzugeben?

Die Namen bekommen sie von den zukünftigen Besitzern. Ich hab‘ mir vorgenommen die Welpen nach ihren Halsbändern zu benennen, also Frau Rot, oder Herr Blau. Eine zu große Bindung möchte ich nicht aufbauen. Ich weiß jetzt schon, dass ich aus dem Heulen nicht mehr rauskomme, wenn die Zwerge bei uns ausziehen. Ich denke da geht es meinen Jungs und meinem Mann nicht anders. Aber wir werden uns zumindest einen der Rüden behalten. Bis dahin haben wir etwas Zeit, abgegeben werden die Dackelwelpen erst mit acht bis neun Wochen.

Sind eigentlich schon alle Baby-Dackel vergeben, oder kann man sich als Interessent bei euch noch melden? Und wie viel kostet ein Welpe?

Ja, sie sind bereits alle vergeben. Und alle an richtig tolle Hundebesitzer in ganz Österreich verstreut. Ich hatte bereits vor der Geburt der Kleinen einige Anfragen – eine sogar aus Köln. Bei Interessenten überwiegt immer die Liebe für den Hund – das ist auch das Wichtigste. Der Preis wird meist erst bei den späteren Gesprächen nachgefragt. Die zukünftigen Besitzer schaue ich mir vorher ganz genau an und halte auch per WhatsAapp und telefonisch Kontakt, damit ich etwas Einblick von ihnen bekomme. Unsere Hunde soll es ja gut gehen in ihrem zukünftigen Zuhause. Zwingerhaltung kommt für uns gar nicht in Frage!

Zu deinem Job in der Oberösterreichischen: Was ist deine Aufgabe? Du hast die BÖV-Prüfung freiwillig gemacht, warum?

Ich arbeite in der Zulassungsstelle im KSC Andorf. Die BÖV Prüfung (Anm. d. Red: Ausbildung der Bildungsakademie der Österreichischen Versicherungswirtschaft als geprüfte Versicherungsfachfrau) hab‘ ich freiwillig gemacht, weil mich die Thematik interessiert. Außerdem weiß man ja nie, wo einem der Weg noch hinführt. Die BÖV-Vorbereitung war eine aufregende Zeit. Es hat wirklich großen Spaß gemacht mit den Kolleg*innen gemeinsam zu lernen. In der Oberösterreichischen werden wir ja von Kolleg*innen der Bildungsabteilung vorbereitet. Es war aber ganz schön viel Stoff, den man da in kurzer Zeit lernen muss. Ich glaub‘, ich hab‘ in der Schule nie so viel gelernt (lacht). Aber es hat sich ausgezahlt und ich bereue nicht, die Prüfung gemacht zu haben.

Titelbildnachweis: privat

 

Alkohol am Steuer – steigt die Versicherung aus?

Die Weihnachtsfeiertage stehen bevor und die Zahl der Alkoholunfälle nimmt damit statistisch gesehen zu. Das ergibt ein aktueller Bericht der Statistik Austria über das vergangene Jahr. „Die meisten Verunglückten bei Alkoholunfällen gab es am 23. Dezember und somit am Tag, an welchem für die meisten Personen in Österreich 2021 die Weihnachtsfeiertage begannen“, heißt es in der Straßenverkehrsunfallstatistik 2021. (mehr …)

Brandgefährliche DIY-Miniöfen: Wenn die Versicherung aussteigt

Die Temperaturen sinken, die kalte Jahreszeit steht bevor. Zeit wieder langsam in den eigenen vier Wänden einzuheizen. Die angestiegenen Energiepreise lassen die Österreicher allerdings nach kreativen Heiz-Alternativen wie DIY-Miniöfen suchen. Sehr zur Sorge des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV). Gemeinsam mit der Bundesinnung der Rauchfangkehrer in Österreich warnen diese aktuell zur Vorsicht und geben Tipps zum richtigen Umgang mit Heizsystemen.

Christian Plesar, Bundesinnungsmeister der Rauchfangkehrer in Österreich, stellt fest, dass die Anfragen für alternative Heizsysteme wie Installationen für Holzöfen oder die Umrüstung von Zentralheizung auf Biomasse im Schnitt um das Drei- bis Fünffache im Vergleich zum Vorjahr zugenommen haben. Mit der vermehrten Nutzung steigt allerdings auch das Risiko einer unsachgemäßen Handhabung, weiß der Profi. Laut KFV-Unfallstatistik ereignen sich in den kalten Monaten durchschnittlich mehr als 500 Wohnungsbrände. 20 bis 30 Menschen verletzen sich durch die Folgen eines Brandes.

Öfen aus Teelicht & Co.: Das sagt die Versicherung dazu

Neben der falschen Nutzung von Öfen und elektrischen Heizungen bergen auch DIY-Miniöfen eine große Gefahr. Im Netz kursieren aktuell viele Anleitungen für den Bau von Öfen aus Teelichtern und Keramikblumentöpfen. Zum Heizen eignen sich diese DIY-Miniöfen allerdings auf gar keinen Fall, da der erzeugte Effekt zu gering ist. Um einen wahrnehmbaren Wärmeeffekt durch Teelichtöfen herbeizuführen, müsste man viele solcher Öfen mit je einem Teelicht aufstellen, wie Energieexperten aus Deutschland klarstellen. Fazit: unpraktikabel und vor allem auch brandgefährlich!

Vom Ofen Marke Eigenbau ist aber auch aus versicherungstechnischen Gründen abzuraten. Denn wurde der Ofen falsch eingebaut oder in Betrieb genommen, kann die Gebäude- als auch die Haushaltsversicherung bei Schäden aussteigen. Der Versicherer wird insbesondere dann leistungsfrei, wenn der Schadenfall auf Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit des Versicherungsnehmers beruht. Verursachte Brandschäden durch DIY-Miniöfen oder selbsteingebaute Heizungen können zu massiven rechtlichen Konsequenzen bis hin zu einer Verurteilung wegen Körperverletzung führen.

Darauf solltest du beim jeweiligen Heizsystem unbedingt achten:

Heizen mit Holzofen

  • Geeigneten Brennstoff verwenden!

Falsche Luftzufuhr oder das Verheizen ungeeigneten Materials können zu starker Rauchentwicklung oder gar Brandbildung führen. Wichtig ist es daher, auf den geeigneten Brennstoff zu achten. „In der Regel eignen sich für Öfen, Festbrennstoff-Herde und klassische Kamine z. B. Brennstoffe wie Holz, Kohle oder Briketts. Es sollten nur Brennstoffe verheizt werden, die den aktuellen Richtlinien des Bundes-Immissionsschutzgesetzes entsprechen und laut Hersteller geeignet sind, so Plesar. Bei Holz sollte nur trockenes und naturbelassenes Holz verwendet werden. Zeitungspapier darf auf keinen Fall als Brennstoff genutzt werden, mahnt der Experte. Das Verbrennen ungeeigneter Stoffe in Verbindung mit zu geringer Sauerstoffzufuhr kann zu einer Kohlenmonoxid-Vergiftung führen.

  • Für Einbau Fachpersonal hinzuziehen

Um sicherzugehen, dass der Ofen richtig aufgestellt (Sicherheitsabstand berücksichtigen) und regelmäßig gewartet wird, ist es empfehlenswert den Rauchfangkehrer hinzuzuziehen. Auch beim Kauf und der Installation sonstiger Heizgeräte ist eine Beratung durch Fachpersonal sinnvoll.

Elektroheizung

  • Überlastung durch Mehrfachsteckdose

Die Nutzung einer Elektroheizung kann zu einer Überlastung der Stromanlage führen. Elektrische Wärmestrahler eigenen sich nicht für das Beheizen der gesamten Wohnung, sondern nur für das kurze Erwärmen eines Raumes! Gefährlich werden kann dabei insbesondere die Mehrfachsteckdose. Häufig wird übersehen, dass die Verteilerdose eine maximale Leistung von bis zu 3.500 Watt für alle daran angesteckte Geräte trägt. Der FI-Schalter, der eine Überlastung der Stromanlage verhindern kann, sollte regelmäßig auf seine Funktionalität überprüft werden.

Generell gilt: Bei der Verwendung alternativer Heizsysteme immer darauf achten, ob die Geräte auch für die Nutzung in Innenräumen zugelassen sind! Die Verwendung von Gasheizstrahlern in geschlossenen Räumen ist zum Beispiel nicht erlaubt.

  • Geräte regelmäßig warten

Wird ein elektrisches Heizgerät nicht regelmäßig gewartet oder beschädigte Kabel und Stecker verwendet, kann es zu einem Brand kommen. Wärmestrahler oder Geräte mit Heizspiralen sollen zudem nie unbeaufsichtigt in Betrieb genommen werden. „Elektrische Geräte zählen zu den häufigsten Brandauslösern“, warnt Armin Kaltenegger, Leiter des Bereichs Eigentumsschutz im KFV.

  • Auf Prüfzeichen achten

Kaltenegger rät beim Kauf auf hochwertige Geräte zu achten. Das CE-Prüfzeichen kann hier ein wichtiger Hinweis sein. Das CE-Zeichen wird für gewöhnlich vom Hersteller selbst am Produkt angebracht, dokumentiert jedoch nur die Erfüllung der gesetzlichen Mindestanforderungen – ohne weitere Überprüfung durch unabhängige Prüfstellen wie GS, ÖVE, VDE oder TÜV.

Egal, auf welches Heizsystem zurückgegriffen wird, gilt: auf funktionstüchtige Rauchmelder und einen leicht zugänglichen Handfeuerlöscher achten! Der Feuerlöscher sollte alle zwei Jahre von einer Fachperson überprüft werden.

Bildernachweis Titelbild: Devenorr/Shutterstock

„Karenz ist eine ganz andere Arbeit, viel anstrengender“

Urlaubszeit bedeutet für viele Väter verstärkt Familienzeit. Dabei sollte auch unterm Jahr die Work-Life Balance stimmen und genug Zeit für die Familie bleiben. Vor allem aber sollte trotz Beruf eine flexible Kinderbetreuung möglich sein und auch Männer sollten die Chance haben, ihr Kind in der Karenzzeit kennen zu lernen. Ganz so selbstverständlich ist das allerdings immer noch nicht, wie uns Zweifach-Papa Andreas Meingaßner erzählt. Erst beim zweiten Kind – und im neuen Job – konnte er in Karenz gehen. Wie es ihm dabei erging und was er ohne die Karenz sonst hätte niemals machen können, lest ihr hier.

OOEV: Welches Modell der Väterkarenz haben deine Frau und du gewählt?

Wir haben das 12+2 gewählt, also 12 Monate macht meine Frau Karenz, zwei Monate ich.

OOEV: Gab’s da einen bestimmten Grund, dass ihr euch gerade für diese Option entschieden habt?

Weil wir damit finanziell am besten aussteigen. Dass muss man sich mit dem Partner ausrechnen, wie das für einen im Endeffekt dann passt.

OOEV: Ist das eure erste Karenzzeit, die ihr euch aufgeteilt habt?

Ja, es ist zwar nicht die erste Karenz – wir haben noch einen 7-jährigen Sohn – aber ich habe damals noch bei einer anderen Firma gearbeitet und die Karenz ließ sich für mich aufgrund der Tätigkeit irgendwie schlecht vereinbaren. Da passte es vom Unternehmen her einfach nicht und ich hab das damals auch noch gar nicht so in Erwägung gezogen.

OOEV: In vielen Partnerschaften verdient der Mann mehr als die Frau, weswegen die Väterkarenz dann häufig nicht in Anspruch genommen wird. War für euch immer schon klar, dass ihr euch die Erziehungsarbeit teilen werdet?

Da war eigentlich kein Diskussionspunkt, wir wollten beide Zeit mit unserer Tochter haben, gerade die Momente, in der Kinder noch so klein sind und so viel entdecken, sind sehr spannend. Es ist eine super Möglichkeit für die Väter, das eigene Kind besser kennen zu lernen, einfach eine schöne Zeit, die man nutzen sollte, wenn man die Chance dazu hat. Ich würde es wieder so machen.

OOEV: Und wie war die Zeit daheim für dich? Hat man da jetzt mehr Respekt vor der Erziehungs- und Hausarbeit des anderen?

Ja sicher. Im Grunde ist es eine ganz andere Art von Arbeit. Es ist, finde ich, viel anstrengender, weil Einsatz rund um die Uhr angesagt ist. Im normalen Job kommt man heim und kann abschalten, im Karenzdasein ist man immer am Ort des Geschehens und Ansprechpartner. An manchen Tagen braucht das Kind mehr Aufmerksamkeit und Zuwendung. Da kann ich mir auch keine Auszeit nehmen und sagen, bitte jetzt nicht. Oft bleibt auch einfach mal Arbeit liegen, weil Prioritäten zu setzen sind. Es wird einem viel mehr bewusst, was der Partner da täglich leistet.

OOEV: Der Wunsch Karenz zu nehmen – Wie hat der Arbeitgeber reagiert? Gabs da Schwierigkeiten?

Natürlich brauchts eine gewisse Vorbereitungszeit im Unternehmen, damit die Aufgaben in der Zeit weiterlaufen. Aber es war nie Thema, dass es nicht möglich wäre. Das war vom Arbeitgeber her super, ich hatte volle Unterstützung.

OOEV: Rückblickend betrachtet: Würdest du anderen Vätern empfehlen in Karenz zu gehen?

Ich würds sicher wieder machen, vielleicht sogar länger. Aber auf jeden Fall wieder.

OOEV: Was war dein schönstes Erlebnis mit deiner Tochter in dieser Zeit? Gabs da was, wo du sagst, das hab‘ ich nur machen können, weil ich in Karenz war und die Zeit dafür hatte?

Das ist schon wieder so lange her (lacht). Aber ja, wir haben einen Zwergensprache-Kurs besucht, wo ich mit unserer Tochter Mira hingegangen bin. Das wäre mit der beruflichen Tätigkeit sicher nicht vereinbar gewesen, weil das jeweils am Vormittag stattfindet.

OOEV: Was macht man im Zwergensprache-Kurs?

Man lernt da, wie man sich mit den Kleinen verständigen, mit ihnen kommunizieren kann, in Form von Zeichen. Es gibt zum Beispiel ein eigenes Zeichen für „Papa“ oder „Mama“ oder für Tiere und verschiedene Nahrungsmittel oder für „Vorsicht“. Ich wäre sicher nicht gegangen, wenn ich nicht in Karenz gewesen wäre, dafür hätte ich mir regelmäßig frei nehmen müssen.

OOEV: Und wie war der Wiedereinstieg für dich?

Ich war eigentlich wieder schnell drinnen, im Arbeitsalltag. Die Umstellung von der normalen Arbeit in die Karenzzeit war schwieriger (lacht).

OOEV: Wie ist das bei euch in der Familie bzw. im Freundeskreis? Gibt es viele, die schon die Karenz genutzt haben?

Ich kenne schon auch Familien, wo der Papa ein halbes Jahr oder auch ein Jahr in Karenz gegangen ist. In meinem direkten Umfeld – Familie und Freunde – da hat allerdings noch kaum jemand eine Karenz in Anspruch genommen. Ich weiß auch nicht, woran das liegt. Irgendwie ist das kein Thema, worüber viel geredet wird.

Über Andreas Meingaßner:

39 Jahre alt und lebt mit seiner Familie in Ottensheim. Der studierte Meteorologe und zweifache Vater ist seit 2017 Spezialreferent bei der Oberösterreichischen Versicherung.

Links zum Thema Elternkarenz:

oesterreich.gv.at

arbeiterkammer.at

Österreichische Gesundheitskasse

Bildnachweis Titelbild: privat

„Viele Firmen tabuisieren Cyber-Attacken einfach“

Florian Hütthaler ist Chef. Rund 350 Mitarbeiter sind in seinem Familienunternehmen in Schwanenstadt beschäftigt. Dass der fleischverarbeitende Betrieb einmal Cyber-Attacken ausgesetzt sein sollte, damit hatte bis zuletzt niemand gerechnet. Doch dann trat der Ernstfall ein.

„Wir hatten einen Datenverlust von fünf Tagen. Die rasche Erledigung verdanken wir einem externen Expertenteam aus Forensikern und IT-Beratern“, erzählt der 37-Jährige. „Leider tabuisieren viele betroffene Unternehmen Cyber-Attacken. Dabei ist es wichtig, darüber zu reden. Damit andere Betriebe davon lernen und sich mit dem Thema aktiv auseinandersetzen. Auch wenn das unangenehm ist“, so Hütthaler weiter.

Unternehmer Florian Hütthaler ©OOEV

Fälschen von E-Mails, Diebstahl der Firmen-IP und  sensibler Geschäftsdaten – „Die Verbrecher geben keine  Verschnaufpause. Sie fordern rasch Geld, damit das Ganze  schnell aufhört“, weiß IT-Forensiker Jürgen Weiss.

 46.179 bekannte Fälle

Laut Statista wurden 2020 35.915 Fälle von Cyber Crime angezeigt. Das Jahr darauf waren es bereits 46.179 Fälle – alleine in Österreich. 100-prozentigen Schutz gibt es nicht – selbst mit dem besten Sicherheitssystem. Daher ist ein Notfallplan notwendig.

Notfallplan – Die Schritte

„Im ersten Schritt ist es wichtig, Ruhe zu bewahren. Dann heißt es Fakten sammeln und Optionen entwickeln. Das Risiko der Optionen einschätzen und sich für eine Option entscheiden und diese umsetzen. Im letzten Schritt prüft man die Wirksamkeit des Ganzen“, erklärt der IT-Sicherheits-Profi.

Mitarbeiter informieren

Nach einer Cyber-Attacke ist auch die Kommunikation besonders wichtig. „Extern nicht kommunizieren – damit die Verhandlungsposition des Unternehmens nicht gefährdet wird. Intern aber bitte unbedingt die Mitarbeiter und Partner einweihen, um Unsicherheiten entgegenzusteuern“, rät Weiss.

IT-Sicherheits-Experte Jürgen Weiss ©OOEV

Tipp für den Worst-Case

Eine Cyberversicherung kann keinen Hackerangriff abwehren, aber  zumindest den Schaden minimieren. Denn vielen Chefs ist nicht  bewusst, dass sie bei einem Schaden Haftung übernehmen  müssen, wenn die IT den Anforderungen des Unternehmens nicht  entspricht. Die Assistanceleistungen und das daran geknüpfte Expertennetzwerk sorgt dafür, dass bereits im Vorfeld Sicherheitslücken erkannt werden und im Fall von Cyber-Attacken rasch fachkundige Hilfe kommt.

Eine gute Cyberversicherung kommt außerdem für den Eigenschaden auf und haftet auch gegenüber Dritten, wie Kunden oder Lieferanten. Und übernimmt die Kosten für die datenschutzrechtlich verpflichtende Meldung des Data Breach gegenüber der Datenschutzbehörde.

 

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Er hat den Ele zum „Schillern“ gebracht

20 Jahre Ele, freut ihn ganz besonders: Peter Schiller. Schöpfer unseres Ele. Im Interview erzählt der 53-Jährige, warum ihm nach einem Arbeitstag plötzlich ein Büschel Haare fehlte und über seine zweite ganz große Leidenschaft.

Ohne ihn würde es das Maskottchen der Oberösterreichischen erst gar nicht geben: Peter Schiller. Der Altmünsterer hat den Ele über all die Jahre gezeichnet und dabei immer mehr „weiterentwickelt“, ihn die unterschiedlichsten Berufe, Sportarten und sämtliche Wetterszenarien leben lassen. Doch wie kams dazu, dass er vor 20 Jahren zum ersten Mal den Ele aufs Papier brachte? Wir haben nachgefragt:

Wie kam’s zur Zusammenarbeit?

Die Oberösterreichische Versicherung hatte früher schon einmal einen Elefanten als Maskottchen, der sah allerdings aus wie aus Brehms-Tierleben (Anm. zoologisches Nachschlagewerk, verfasst vom Sachbuchautor Alfred Brehm). Über eine Ausschreibung wollte die OÖV dann ein völlig neues Erscheinungsbild präsentieren. So entwickelte ich einen sympathischen und schlauen Charakter, der, für einen Elefanten eher ungewöhnlich, alles können soll – von Radfahren bis Klavierspielen. Unser Ele ist nun seit über 20 Jahren im Rennen.

Am 1. Mai feierte der Elefant der Oberösterreichischen Versicherung seinen 20. Geburtstag. Genauso lange präsentiert er auch schon im ORF Oberösterreich das Wetter. Neben der Kette, ist der Wetter-Ele fixer Bestandteil im Firmenlogo der Oberösterreichischen.

Was hat an der Arbeit mit dem Ele besonders viel Spaß gemacht?

Für die Großflächenplakate der ersten Jahre fertigte ich unzählige, bemalte Tonfiguren von zirka 30 Zentimeter Größe, mit Kulissen für alle seine Abenteuer an. Vom Gebirgspass bis zu Häuserschluchten, von der Badewanne bis zur Schipiste und diese Szenen wurden dann fotografiert. Dreidimensional zu arbeiten ist schon eine besondere Sache, die wesentlich mehr Möglichkeiten der Gestaltung bietet.

Hat Ihnen der Elefant auch schon Kummer bereitet?

Mir nicht, aber meine Frau war etwas erschrocken, als ich einmal abends aus dem Atelier kam und mir ein großes Büschel Haare fehlte. Die Entwicklungsphase des Elefanten war eine sehr stressige Zeit, die erste Tonfigur brauchte eine Frisur und so nahm ich kurzer Hand die Schere. Aber ich finde, unser Ele sah damit sehr flott aus (lacht).

Wenn Sie sich vorstellen müssten: Wie lautet Ihre Berufsbezeichnung?

Ich bin Maler, Designer und Illustrator. Ich würde sagen, Gestalter ist mein Beruf. Und ich könnte mir nichts Besseres vorstellen.

Bei so einem anspruchsvollen Job – bleibt da überhaupt noch Zeit für Hobbys?

Sicher! Architektur und Kunstgeschichte sind eine große Leidenschaft von mir. Ich setze mich selbst gern mit technischen Umsetzungen auseinander. Auch die Bewegung in der Natur darf nicht zu kurz kommen. Unser Haus liegt sehr abgeschieden, wir genießen das sehr. Raus in die Natur zu gehen – das ist unser Ruhepol. Und dann ist da noch die Musik. Ich bin Sänger einer Band (Anm. die Band heißt „Sonderschicht“) mit persönlicher Vorliebe für das Repertoire von Frank Sinatra, Bing Crosby und all den fantastischen Künstlern dieser Zeit. Die Bühne ist eine gute Schule des Lebens.